Was bedeutet Fructoseintoleranz?
Eine Fructoseintoleranz erschwert den Betroffenen den Alltag nach dem Verzehr von Fructose mit Blähungen, Krämpfen, Durchfall und Übelkeit. Die Ursachen und Symptome einer Fructoseintoleranz sowie die Unterschiede zu einer Fructoseunverträglichkeit werden im Folgenden beleuchtet.
Was ist eine Fructoseintoleranz und was ist eine Fructoseunverträglichkeit?
Immer mehr Menschen vertragen heutzutage keine Fructose. Dies kann entweder an einer angeborenen Stoffwechselerkrankung (hereditäre Fructoseintoleranz) oder an der Fructoseunverträglichkeit bzw. Malabsorption liegen. Die angeborene Fructoseintoleranz, die schwerwiegendere Form, kommt glücklicherweise seltener vor als die Fructosemalabsorption (vgl. Müller, 2022).
Die angeborene Fructoseintoleranz bedeutet, dass der Körper Fructose nicht abbauen kann. Es reichen kleine Mengen der Fructose aus, um eine Reaktion der Intoleranz auszulösen. Grund dafür ist, dass die Verdauung im Dünndarm gestört ist, weil dem Körper das Enzym Aldolase B fehlt. Die Fructose kann nicht abgebaut werden und reichert sich deshalb im Dünndarm, in der Leber oder den Nieren an (vgl. Schwarzl, o.J.).
Die Fructoseunverträglichkeit wird auch Fructose-Malabsorption genannt. Hierbei handelt es sich um eine Unverträglichkeit, bei welcher der Transport der Fructose im Darm gestört ist und diese nicht oder nicht vollständig vom Körper aufgenommen wird. Der in den Dickdarm gelangte Fruchtzucker wird von den Bakterien dort vergoren. Dies führt zu einer Gasentwicklung von Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff und löst die Beschwerden aus (vgl. Schwarzl, o.J.).
Symptome der Fructoseintoleranz und Fructosemalabsorption
Durch die Tatsache, dass der Fruchtzucker bei der Malabsorption nicht aufgenommen werden kann, entstehen durch bakterielle Stoffwechselprozesse Gase, unangenehme Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Darmgeräusche. Auch Durchfall und Übelkeit kann der Verzehr an fructosehaltigen Lebensmitteln fördern (vgl. Melzer, 2019).
Bei einer Fructoseintoleranz kommt es zu ähnlichen gastrointestinalen Beschwerden nach dem Verzehr von Fructose. Hier werden die Symptome aber bereits schon bei sehr kleinen Mengen an Fructose sichtbar (vgl. Rehberg, 2022), da diese nicht abgebaut werden kann. Die angeborene Intoleranz kann jedoch zusätzlich schwere, langfristige Schäden wie beispielsweise schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen zur Folge haben (vgl. Schwarzl, o.J.).
Was sind die Unterschiede zwischen der Fructoseintoleranz und der Fructoseunverträglichkeit?
Für einen übersichtlichen Vergleich können die Unterschiede zwischen der Fructoseintoleranz und der Fructoseunverträglichkeit in der nachfolgenden Tabelle betrachtet werden.
Was sollte ich bei einer Fructoseintoleranz oder Fructoseunverträglichkeit vermeiden?
Nach einer Diagnose fragen sich bestimmt viele, was man jetzt nun eigentlich noch essen kann? Bei der angeborenen Intoleranz ist ein kompletter Verzicht bzw. Meiden von Fructose, so gut wie es geht, angebracht. Es sollte möglichst fructosefreie Kost verzehrt werden (vgl. Schwarzl, o.J.).
Bei der Unverträglichkeit bzw. Malabsorption sollte Fructose reduziert werden, aber man sollte nicht gänzlich auf Fruchtzucker verzichten, weil sich die Unverträglichkeit sonst verstärken könnte, da die Funktionsfähigkeit der Transporteiweiße weiter nachlässt und sich verschlechtert, wenn die Eiweiße kein Fructose mehr transportieren (vgl. Melzer, 2019).
Fructose bzw. Fruchtzucker ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein natürlicher Bestandteil von Früchten. Auch in bestimmten Gemüsesorten, Honig, Haushaltszucker, Säften, Marmelade, Sirup, Softdrinks, Marinaden und in vielen weiteren Lebensmitteln findet sich Fructose vor (vgl. Melzer, 2019). Bei Wellness- und Diät-Produkten ist auch Vorsicht geboten, da diese mit der Aufschrift „ohne Zuckerzusatz“ werben, aber hierbei wird nur auf Haushaltzucker verzichtet und Fructose trotzdem enthalten ist (vgl. Neubauer, 2019).
Es gibt aber auch viele Lebensmittel mit einem niedrigen Fructosegehalt so zum Beispiel Brot aus Vollkorngetreide, Milchprodukte ohne Süßungsmittel, Nüsse und Saaten, Fleisch, Fisch sowie tierische und pflanzliche Fette (vgl. Neubauer, 2019).
Wenn Sie auf der Suche nach einer übersichtlichen Auflistung von fructoarmen Lebensmitteln sind, können Sie hier weiterlesen.
Hier können Sie von nützlichen Tipps und Tricks profitieren, die den fructosearmen Alltag erleichtern.
Quellen:
AOK Sachsen-Anhalt (o.J.): Fructoseintoleranz. Deine Gesundheitswelt.
Fachklinik Allgäu (o.J.): Ernährung bei Fructoseintoleranz. Begleitinformation.
Küster, Yvonne (2021): Fructoseintoleranz. Focus Arztsuche.
Melzer, Martina (2019): Fructoseintoleranz: Symptome, Diagnose, Ernährung. Apotheken Umschau.
Müller, Claudia (2022): Fruktose-Malabsorption. Fruktose - je nach Verträglichkeit ok. Bundeszentrum für Ernährung.
Neubauer, Sylvia (2019): Fructose. MeinMed.at.
Rehberg, Carina (2022): Fructose: Ist Fruchtzucker wirklich schädlich? Zentrum der Gesundheit.
Schwarzl, Regina (o.J.): Fructoseintoleranz. Purecaps.net.
Steinbach, Miriam; Felchner, Carola (2021): Fructose: Vor- und Nachteile der Fruchtsüsse. MyLife.